Wegweiser am Dokumentationszentrum. Fotoworkshop für Jugendliche, 2015. Foto: Sophie K. SnG
Das Dokumentationszentrum ragt in das ehemalige Lagergelände, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG
Gedenkstein am Eingang zum Friedhof, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG
Jüdisches Denkmal, im Hintergrund Obelisk und Inschriftenwand. Fotoworkshop für Jugendliche, 2016. Foto: Julian B. SnG
Gedenkfeier 2015: Trauerzeremonie an der Inschriftenwand. Foto: Martin Bein. SnG
Besuch des britischen Königspaares in der Gedenkstätte Bergen-Belsen, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG
Massengräber. Fotoworkshop für Jugendliche, 2011. Foto: Carlotta L. und Liam G. SnG
Informationsstele an der ehemaligen Hauptlagerstraße. Fotoworkshop für Jugendliche, 2015. Foto: Peter B. SnG
Fundamente eines ehemaligen Wirtschaftsgebäudes („Gemüsekeller“), 2011. Foto: Günther SnG
Modell des ehemaligen Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers Bergen-Belsen, Ausschnitt. Internationale Jugendbegegnung „Zukunft der Erinnerung“ 2015, Foto: Lormis. SnG
Informationsstele am ehemaligen Hauptlagereingang. Fotoworkshop für Jugendliche, 2014. Foto: Gisela E. SnG
Orientierung mit dem digitalen Geländeguide, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG

Historisches Lagergelände

Die Gedenkstätte umfasst das gesamte historische Lagergelände. Sie erreichen es auf zwei Wegen: Vom Parkplatz über den zentralen Anne-Frank-Platz durch das Tor der abschließenden Mauer, oder durch das Dokumentationszentrum hindurch bis zu einer Plattform. Dort informieren zwei Reliefmodells über die Bauten des Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers. Sie stehen in der Mitte des ehemaligen Lagers in einem langgestreckten Rasenkorridor.

Im Gelände finden Sie ein Informationssystem mit Erläuterungen: Entlang der Ränder des Rasenkorridors, parallel zur ehemaligen Hauptlagerstraße, lokalisieren acht Reliefmodelle die einzelnen Lagerteile. Über das Gelände verteilt geben siebzehn Informationsstelen mit Kurztexten und Fotografien Auskunft über die Lagergeschichte. 

Informationsflyer zum Download

  • Gräber

    Gräber

    In dreizehn Massengräbern und fünfzehn Einzelgräbern liegen die Opfer des KZ Bergen-Belsen begraben, die in den letzten Wochen vor und unmittelbar nach der Befreiung auf dem Gelände des Konzentrationslagers umkamen. Als britische Truppen am 15. April 1945 im Lager eintrafen, fanden sie mehr als 10 000 unbestattete Leichen, die sie wegen Seuchengefahr in höchster Eile in rasch ausgehobenen Gruben auf dem Lagergelände beerdigten.

    Die meisten der Massengräber befinden sich im westlichen Teil des ehemaligen Lagerareals, unweit von Obelisk und Inschriftenwand. Ihre endgültige Gestalt bekamen die Gräber in den 1960er Jahren mit einer Umfassung aus niedrigen Steinmauern, in die jeweils zentral die Anzahl der dort begrabenen Opfer eingemeißelt wurde. Etwa 600 Meter vom früheren Lager entfernt liegt der Friedhof mit fast 20 000 Toten des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen.

     
  • Mahnmale und Gedenkzeichen

    Mahnmale und Gedenkzeichen

    Eine große Anzahl von Gedenkzeichen, aus verschiedenen Jahren und in unterschiedlicher Form, erinnert an die Toten des Kriegsgefangenen- und Konzentrationslagers. Das erste von ihnen wurde aus Holz von jüdischen Überlebenden bereits im Herbst des Jahres 1945 gesetzt, sein steinerner Nachfolger steht noch heute. Er ist umgeben von privat gesetzten Grabmalen, darunter der Stein für die Schwestern Anne und Margot Frank, die in einem der Massengräber ruhen. Überlebende aus Polen weihten im November 1945 zum katholischen Feiertag Allerseelen ein hölzernes Hochkreuz ein.

    Der weit sichtbare Obelisk und die Inschriftenwand wurden auf Veranlassung der britischen Militärverwaltung errichtet und im Februar 1952 eingeweiht. Die Mauer trägt heute Inschriften vieler Staaten, die Opfer in Bergen-Belsen zu beklagen hatten; zusätzlich Inschriften in Jiddisch, Hebräisch und Latein. 1981 wurde ein Text zum Gedenken an die ermordeten Sinti hinzugefügt. 

    Als begehbares Mahnmal wurde im Jahre 2000 neben den Massengräbern, aber außerhalb der ehemaligen Lagergrenzen, das „Haus der Stille“ errichtet.

     
  • Freilegungen

    Freilegungen

    An mehreren Standorten sind Reste von Lagerbauten, wie Fußböden und Fundamente, Befestigungen von Wegen, Löschwasserbecken oder Latrinenschächte erhalten. Der größte Teil von ihnen befindet sich im östlichen Teil des Lagerareals. Im landschaftlich gestalteten Westteil – nahe dem Obelisken – wurden bauliche Reste in der Nachkriegszeit dagegen gründlich beseitigt. 

    1991 begannen niedersächsische Jugendverbände mit der Freilegung dieser Relikte. Offiziell wurde der vordere Bereich des früheren Lagers, an der Landstraße von Winsen/Aller nach Bergen, erst 2009 Teil der Gedenkstätte. Nahe dem früheren Hauptlagertor an dieser Straße haben sich unter anderem Grundmauern einer Häftlingsentlausung erhalten. Sie wurden im Jahre 2016 gesichert und neu befestigt.