Militärische Verladerampe zwischen Bergen und Belsen, 2008. Foto: Christian Wolpers. SnG
Ehemaliges Offizierskasino der Wehrmacht (heute: „Roundhouse“ des Bergen-Hohne Camp), 2016. Foto: Jesco Denzel. SnG
Historischer Festsaal im „Roundhouse“, 2015. Foto: Christian Wolpers. SnG
Gedenkfeier mit Überlebenden und Angehörigen im „Roundhouse“, 2010. Foto Heike Rudolph. SnG
Gräberreihen auf dem „Zelttheaterfriedhof“ des Bergen-Hohne Camp, 2016. Foto: Sabine Bergmann. SnG
Gedenken auf dem „Zelttheaterfriedhof“, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG
Sowjetisches Ehrenmal auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen, 2015. Foto: Jesco Denzel. SnG
Setzen des Erinnerungsteins für den ehemaligen sowjetischen Soldaten Konstantin I. Tschurikow auf dem Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen durch Familienangehörige, 2012. Foto: Heike Rudolph. SnG
Friedhof und sowjetisches Ehrenmal in Wietzendorf, 2010. Foto: Gedenkstättenförderung Niedersachsen. SnG
Kriegsgefangenenfriedhof und Mahnmale in Oerbke, 2010. Foto: Gedenkstättenförderung Niedersachsen. SnG
Entlausung des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Oerbke, 2010. Foto: Gedenkstättenförderung Niedersachsen. SnG
Ortsschild von Tröbitz in Brandenburg, 2015. Foto: Karen Bähr. SnG
Tröbitz: Ausstellung zum „Verlorenen Zug“ der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten und der Stiftung brandenburgische Gedenkstätten, 2015. Foto: Karen Bähr. SnG
Tröbitz: Ausstellung zum „Verlorenen Zug“, Detail, 2015. Foto: Karen Bähr. SnG
Farsleben: Historischer Schauplatz am Bahngelände, 2015. Foto: Lukas Scholz. SnG
Farsleben: Spurensuche mit Hilfe von Fotodokumenten, 2015. Foto: Lukas Scholz. SnG
Farsleben: Mahnmal auf dem Friedhof, 2015. Foto: Lukas Scholz. SnG

Historische Orte der Umgebung

Rampe

Etwa sechs Kilometer vom ehemaligen KZ Bergen-Belsen liegt eine Güterverladerampe. Zwischen 1940 und 1945 kamen dort Zehntausende Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge an, und es gingen auch zahlreiche Transporte in andere Lager ab.

Ein Teil der Bahnanlage steht seit dem Jahr 2000 auf Antrag der Arbeitsgemeinschaft Bergen-Belsen e.V. unter Denkmalschutz. Die AG gestaltete einen abgegrenzten Bereich neben der Rampe mit dem Nachbau eines historischen Güterwaggons. Tafeln informieren über die Geschichte der Rampe und den Weg der Häftlinge in das Lager Bergen-Belsen. Jährlich findet dort zum Tag der Befreiung eine von der Arbeitsgemeinschaft ausgerichtete Gedenkfeier statt.

Die Abfahrt von der Straße zur Rampe wird von einer Metallskulptur der Hannoveraner Künstler_innen Almut und Hans Jürgen Breuste markiert.

Kaserne

Nach ihrer Befreiung durch die britische Armee am 15. April 1945 wurden die Überlebenden des Konzentrationslager Bergen-Belsen in die nahe gelegene ehemalige Wehrmachtskaserne gebracht und dort medizinisch versorgt. Die aus ganz Europa nach Deutschland verschleppten KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter_innen erhielten von den Alliierten den Rechtsstatus „Displaced Persons“ (DP). Auf dem Kasernengelände bildeten Überlebende mit bis zu 12 000 Personen zeitweilig die größte jüdische Gemeinschaft der Nachkriegszeit in Europa. 

Aus der Wehrmachtskaserne wurde nach 1945 das britische Bergen-Hohne-Camp. Seit dem Abzug der britischen Truppen im Jahre 2015 wohnen und üben hier Soldat_innen der Bundeswehr und weiterer Nato-Staaten. Die Kaserne ist als militärischer Sicherheitsbereich nicht öffentlich zugänglich. Eine Ausnahme ist der Lernort M.B. 89, der vom übrigen Kasernengelände abgegrenzt wurde und für Interessierte frei zugänglich ist.

Räumungstransporte

Im April 1945, kurz vor der Ankunft britischer Truppen, räumte die SS das Austauschlager Bergen-Belsen weitgehend. Etwa 6700 jüdische Frauen, Männer und Kinder sollten mit drei Bahntransporten vermutlich in das Konzentrationslager Theresienstadt im heutigen Tschechien verlegt werden. Die meisten Häftlinge waren krank, und die Versorgung war für die langen Fahrten völlig unzureichend. Viele starben während der Fahrt oder nach der Befreiung.

Nur ein Zug erreichte Theresienstadt. Die beiden anderen Züge wurden bei Farsleben nördlich von Magdeburg von amerikanischen bzw. bei Tröbitz in der Niederlausitz von sowjetischen Truppen befreit. Friedhöfe, Gedenktafeln und Mahnmale erinnern dort an das Geschehen.

Kriegsgefangenenfriedhöfe

Der Kriegsgefangenenfriedhof Bergen-Belsen (Friedhof Hörsten)

Etwa 600 Meter vom ehemaligen Lager entfernt liegt der Friedhof mit den Opfern des Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen. Zwischen 1941 und 1945 wurden dort mindestens 19 580 sowjetische Kriegsgefangene zumeist in Massengräbern bestattet; die meisten starben im Winter 1941/42 an Unterernährung und Krankheiten. Außerdem wurden auf dem Friedhof 142 italienische Militärinternierte und neun polnische Kriegsgefangene in Einzelgräbern beerdigt.

Sein heutiges Aussehen erhielt der Friedhof durch Umgestaltungsmaßnahmen in den Jahren 1964 bis 1968. Der Friedhof erhielt einen neuen Eingang, die Gräber wurden durch flache Hügel optisch zusammengefasst und neue Wege zum Teil über Grabflächen hinweg angelegt. Das sowjetische Mahnmal ist damals an eine abgelegene Stelle am Rand des Friedhofs versetzt worden.

Der Kriegsgefangenenfriedhof Oerbke

Am westlichen Rand des Truppenübungsplatzes Bergen befindet sich der Friedhof mit den Opfern der Kriegsgefangenenlager Fallingbostel und Oerbke. Dort sind mindestens 14 000 sowjetische Kriegsgefangene zumeist in Massengräbern sowie 232 Soldaten verschiedener Nationen in Einzelgräbern bestattet, die zwischen 1940 und 1945 in den beiden Lagern starben.

Der Kriegsgefangenenfriedhof Wietzendorf

Am Südrand des Truppenübungsplatzes Munster befindet sich der Friedhof mit den 16 000 sowjetischen Opfern des Kriegsgefangenenlagers Wietzendorf aus den Jahren 1941 bis 1943. Während des Massensterbens im Winter 1941/42 kamen in Wietzendorf rund 14 500 Soldaten der Roten Armee durch Unterernährung und Krankheiten ums Leben.