Truppenlager Belsen (1937–1945)

Etwa zwei Kilometer von der Gedenkstätte entfernt befindet sich bei der Ortschaft Belsen ein großer Kasernenkomplex. Errichtet wurde die Kaserne bereits in den Jahren 1935-1937.

Im Rahmen der nationalsozialistischen Kriegsvorbereitung richtete die Wehrmacht in den 1930er Jahren mehrere Truppenübungsplätze ein. Das größte Neubauprojekt dieser Art war der Truppenübungsplatz Bergen, der eine Fläche von über 280 Quadratkilometern umfasste und zur Ausbildung von Panzertruppen genutzt wurde. Am West- und Ostrand des ausgedehnten Geländes entstanden große Kasernenkomplexe für jeweils etwa 15 000 Soldaten.

Für den Bau dieser Truppenlager wurden Tausende Bauarbeiter benötigt, die in Barackenlagern in der Nähe der Orte Fallingbostel und Belsen untergebracht wurden. In den etwa 30 Baracken des „Heeresneubaulagers Bergen-Belsen“, die im Wald südlich der Baustelle aufgestellt wurden, waren bis zu 3000 Arbeiter untergebracht.

Nachdem die Truppenlager in Belsen und Fallingbostel 1938/39 fertiggestellt worden waren, standen die Unterkünfte weitgehend leer; einige wurden als Magazine genutzt, andere abgebaut. Nach dem deutschen Überfall auf Polen verwendete die Wehrmacht sie als Kriegsgefangenenlager.